Haben ein Herz für Kinder: Marc Meßmer, Stephanie Eisen und Manuela Mayer (von links)
Dabei soll es aber nicht nur um die reine finanzielle Unterstützung von Projekten gehen, sondern auch um Leute, die sich oder ihr Netzwerk mit einbringen wollen.
"Es ist eine reale Situation hier im Landkreis. Die Lebensumstände der Kinder bestimmen ganz häufig über deren Zukunft", sagt Marc Messmer Leiter der Caritasdienste "Sorgende Gesellschaft". Begleitet wird das Projekt ehrenamtlich von Stephanie Eisen. "Ich war von dem Fonds sofort begeistert. Da ich selbst Kinder habe, ist mir das Thema sehr wichtig", sagt sie.
Die ursprüngliche Idee sei bereits im vergangenen Jahr entstanden. "Und durch Corona hat sich die ganze Situation noch einmal verschlimmert", merkt Manuela Mayer, Leiterin der Region, an. Die Caritas möchte mit dem Projekt besonders Kinder und Jugendliche ansprechen, die finanziellen Förderbedarf benötigen oder die aufgrund des finanziellen und sozialen Hintergrunds der Eltern nicht dieselben Bildungschancen haben, wie andere Kinder.
Wer eine Förderung bekommt, entscheidet dann ein Vergabeausschuss. "Das besondere ist, dass dieser ausschließlich aus Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren aus dem Landkreis Tuttlingen besteht", erläutert Messmer. Das sei ganz bewusst so besetzt worden, um nahe an den Bedürfnissen der geförderten Kinder und Jugendlichen zu sein. "Schließlich wissen Jugendliche am Besten, was Kinder und Jugendliche bedrückt", sagt Mayer.
Nicht nur große Projekte, auch im Kleinen möchte Caritas damit helfen. "Seien es Kunstprojekte oder Mitgliederbeiträge. Kinder werden häufig ausgegrenzt, wenn sie an solchen Aktionen nicht teilnehmen können", meint Mayer. In persönlichen Beratungsgesprächen möchten die Mitarbeiter der Caritas den finanziell schwachen Familien ihre Möglichkeiten aufzeigen. "Wir kennen die Familien und haben auch ein gutes Verhältnis zu ihnen. Das macht es einfacher", erklärt Messmer.
Stephanie Eisen sei aktuell dabei, Förderer zu finden und ein Netzwerk aufzubauen. Dabei ist sie bislang auf viel positive Rückmeldung gestoßen. "Die Leute freut es, dass auch Kinder direkt hier bei uns im Landkreis gefördert werden sollen", schildert sie ihre bisherigen Erfahrungen. Gefragt sei aber keineswegs nur der finanzielle Aspekt. Auch Manpower würde helfen. "Wer sich oder sein Netzwerk gerne einbringen möchte, der darf sich bei uns melden", ergänzt Messmer.
Eröffnet werden soll der Kinderfonds "Hütchen" schließlich am 20. November. "Das ist der Tag der Kinderrechte", weiß Messmer. Auch bei dem Namen "Hütchen" haben sich die Initiatoren Gedanken gemacht. Der ist nämlich von dem Verb "behüten" abgeleitet. Spenden kann jeder - auch Privatpersonen. "Uns ist wichtig, dass keiner mit einer Spende irgendwelche Verpflichtungen eingeht - einmalige Zahlungen sind genauso willkommen, wie langfristige Spenden", erklärt Manuela Mayer. "Wir hoffen mit dem Projekt einigen Kindern eine bessere Zukunftschance zu geben", ergänzt Eisen.